Karneval ist ein menschlicher Spaß – bei dem Tiere nichts zu suchen haben. Das gilt sowohl für Pferde bei den Umzügen als auch für Hunde als närrische Begleiter. Schon am ersten Tag der närrischen Tage wurde ein kleiner Hund von einem Betrunkenen lebensgefährlich verletzt und der Pferdekutschen-Unfall beim Kölner Rosenmontagszug mit mehreren Verletzten im vergangenen Jahr ist ein deutlicher Beweis dafür, dass Pferde bei Straßenumzügen ein unkalkulierbares Risiko sind. Der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde forderte deshalb zum Beginn der tollen Tage sowohl die Verantwortlichen für die Umzüge als auch die Zuschauer zur Rücksicht auf Tiere auf. Es ist Stress für die Tiere und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Unfälle nicht verhindern.
In der jetzigen fünften Jahreszeit sollten Tierfreunde Rücksicht auf Hunde nehmen. Der Bund Deutscher Tierfreunde bittet alle Hundehalter: Mach deinen Hund nicht zum Narren. Und besonders auf den Straßen sollte jetzt beachtet werden: Viele Hunde mögen keine alkoholisierten Zweibeiner. Sie reagieren ängstlich und manchmal auch aggressiv. Zu Beginn der närrischen Tage rief der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen alle Tierfreunde auf, ihre Vierbeiner bei Karnevals- und Faschingsumzügen Zuhause zu lassen. Das Schicksal des kleinen Chihuahua in der Kölner Innenstadt am Donnerstag zeigt, dass die Situation für Vierbeiner sehr gefährlich werden kann. Ein Betrunkener hatte den Hund mit voller Wucht am Kopf erwischt. Der Täter bekam einen Platzverweis und eine Strafanzeige – wegen Sachbeschädigung. Derweil kam der Hund, der aus dem Maul stark blutete, in Begleitung der Tierrettung der Kölner Feuerwehr in eine Tierklinik.
Es gibt zudem keinen tatsächlichen vernünftigen Grund, Pferden den Stress von derartigen Umzügen an zu tun, außer menschliche Eitelkeit oder das Festhalten an überholten «Traditionen», so der Bund Deutscher Tierfreunde. Laute Musik, fliegende Süßigkeiten und die ausgelassenen Menschenmassen setzen die sensiblen Tiere ständigem, hohen Stress aus. Pferde sind Fluchttiere und äußerst schreckhaft und haben deshalb auch wenn sie trainiert sind bei Umzügen nichts zu suchen.
Auch beim normalen Gassi gehen sollten Hundehalter in diesen Tagen etwas vorsichtiger sein. Die vielen Menschen, der Lärm und Scherben auf den Straßen können für die Vierbeiner bei Faschingsveranstaltungen gefährlich sein und bedeuten zumindest Stress.
Besonders bei Faschingsveranstaltungen oder Umzügen haben Hunde – kostümiert oder nicht – nichts verloren, betonte der Bund Deutscher Tierfreunde. Die große Menschenmenge bedeutet viel Stress für das Tier und außerdem besteht eine hohe Gesundheitsgefährdung. Die Tiere können sich leicht an herumliegenden Scherben verletzen, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Die laute Musik ist für Hunde zudem eine Belastung und die umherfliegenden Leckereien auf Faschings-Umzügen sind für Hundemäuler und sensible Hundemägen nicht sehr empfehlenswert. Zudem besteht das Risiko, dass ein verschrecktes Tier sich losreißt und wegläuft. Wer sein Tier liebt, sollte es in den närrischen Tagen auf ruhigen Straßen, Plätzen und Gegenden Gassi führen, so die Bitte der Tierschützer vom Bund Deutscher Tierfreunde. Am Aschermittwoch ist ohnehin wieder alles vorbei und bei einem ausgedehnten Spaziergang mit Hund lässt sich der Kopf bestens «durchlüften».