Der ewige Streit um den Hund im Bett
Hier scheiden sich die Geister. Während die einen Besitzer von Hunden ihren tierischen Mitbewohnern erlauben, die Nacht mit im Bett zu verbringen, lehnen es andere kategorisch ab. Manche Tierhalter finden das unhygienisch, doch für viele ist es vollkommen normal und kuschelig gemütlich, seinen Hund warm neben sich zu spüren.
Nach Schätzungen von Schlafforschern, schläft fast jeder zweite Hund im Bett und nahezu jede Katze. Mediziner sehen dies oft skeptisch, Tierfreunde eher gelassen. Nicht alle Hundehalter gestehen ihre „kleine“ Schwäche ein. Nach Umfragen sehen „nur“ 25 Prozent der Hundehalter klein Problem mit dem tierischen Partner im Bett, besonders Frauen sind offenbar nachsichtiger. Andere Umfragen sprechen von 50 Prozent, aber die Dunkelziffer ist hoch.
Als hoch sozialisiertes Rudeltier ist es für einen Hund wichtig, dass er viel Nähe zu seiner Bezugsperson hat und Körperkontakt zugesteht. Außerdem festig das die gegenseitige Bindung. Beliebt sind Hunde als Fuß- oder Rückenwärmer oder drücken einfach nur ein Zusammengehörigkeitsgefühl auch nachts beim Schlafen aus.
Zum hygienischen Problem wird es nicht, solange der Hund gut gepflegt ist und regelmäßig gegen Ungeziefer behandelt wird. Dazu zählen die jährlichen Impfungen, Wurmkuren und Flohprophylaxe. Die tägliche Fellpflege spielt dabei auch eine große Rolle, besonders bei langhaarigen Hunden. Es muss natürlich jedem Tierhalter selber überlassen bleiben, inwieweit er toleriert, wie und wo sein Mitbewohner auf vier Pfoten die Nacht verbringen soll.
Oft reicht ja schon ein Körbchen oder Kissen im Schlafzimmer oder bei offener Tür unmittelbar davor, so dass der Hund nicht das Gefühl bekommt, ausgesperrt oder abgeschoben zu sein, sobald sich sein Frauchen oder Herrchen zur Ruhe begibt. Auch dann möchte Fiffi seinem natürlich angeborenen Beschützer Instinkt nachkommen und möglichst nahe bei seinem Menschen sein.
Auf jeden Fall darf man nicht je nach Laune den Hund mal ins Bett lassen und ihm dann wiederum untersagen, wenn er aufs Schlafgemach springt. Hier ist eine konsequente Haltung wichtig, damit das Tier von Anfang an weiß, woran es ist und wo der Mensch ihm im friedlichen Zusammenleben Grenzen aufweist.
Sollte der Hund allerdings zu extrem dominanten Verhaltensweisen neigen und womöglich den von ihm eingenommenen Platz im Bett oder auf der Couch knurrend verteidigen, was soweit ausartet, dass er einen Zweibeiner oder Artgenossen nicht mehr dazu lässt, ist absolutes Verbot seitens des Halters angesagt. Hier muss im Vorfeld ein freundliches aber konsequentes „Nein“ erfolgen und dem Hund sein eigener Platz als Rückzugsort zugewiesen werden.
Doch in den meisten Fällen geht es in den Schlafzimmern von Hundehaltern sehr harmonisch zu und ein enges aneinander Kuscheln von Mensch und Tier wird als beruhigend, wohltuend und ausgesprochen angenehm empfunden. Dieser Ausdruck von inniger Zuneigung und Zusammengehörigkeitsgefühl bekommt dem Menschen ebenso gut wie dem Hunde.
(Quelle: Karin Kuhlmann)