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Hunde-Züchterinnen aus Schermbeck wegen Tierquälerei verurteilt

Beschlagnahmte HundeVor einem Jahr hat die Tierherberge vom Bund Deutscher Tierfreunde in Kamp-Lintfort 100 der mehr als 200 verwahrloste Hunde aus einer Zucht in Schermbeck aufgenommen und gesund gepflegt. Inzwischen konnten alle vermittlungsfähigen Hunde in neue Familien vermittelt werden. Jetzt das Urteil gegen die beiden Züchterinnen: Die beiden Frauen wurden vom Amtsgericht Wesel zu mehrmonatigen Bewährungsstrafen verurteilt. Eine 67-Jährige zu zehn Monaten, ihre 38-jährige Tochter zu sechs Monaten Haft, außerdem müssen sie je 30 Sozialstunden ableisten.  Das Leid der Rassehunde, vor allem Malteser, sei erheblich gewesen, stellte das Gericht nach Angaben einer Sprecherin fest. Die Züchterinnen hätten laut Tierschutzgesetz mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren bestraft werden können. Die Tierschützer vom Bund Deutscher Tierfreunde hätten sich eine härtere und damit abschreckendere Bestrafung gewünscht.

Die Frauen hätten sich um eine professionelle Versorgung der Tiere kümmern müssen, stellte das Gericht nach Angaben der Sprecherin fest. Zu der Situation war es nach Angaben der Frauen vor Gericht durch eine Krankheit der Mutter gekommen. Danach seien sie überfordert gewesen. Das Veterinäramt hatte die Zucht zwar regelmäßig kontrolliert. Einmal hatten Kontrolleure auch den zu hohen Bestand an Tieren beanstandet. Aber erst beim Durchsuchungsbeschluss wurden im Privathaus 175 weitere Hunde entdeckt. Durch das verdreckte und verfilzte Fell hätten sich die kleinen Hunde kaum noch bewegen können, daneben litten die Tiere an Tumorerkrankungen, Augenentzündungen oder konnten wegen des entzündeten Zahnfleisches nicht fressen, stellten die Richter fest. Zugelassen war der Zuchtbetrieb nur für 80 Tiere.

hundehütte vieleDie Beschlagnahme und die Aufnahme der Hunde – zumeist Malteser – hatte die Tierherberge vom Bund Deutscher Tierfreunde in Kamp-Lintfort wie die anderen beteiligten Tierheime an den Rand der Belastbarkeit gebracht. Die Hunde mussten tierärztlich behandelt und geschoren werden. Dann wurden sie über Wochen aufgepäppelt und später erfolgreich an tierliebe Familien vermittelt.

Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Gerettete Hunde im Glück

Die ersten 65 Malteser und Co sind nach ihrer Rettung inzwischen an neue Familien vermittelt worden. Und die Rückmeldungen und Fotos zeigen: Die Hunde sind nach der schweren Zeit im Glück angekommen. Der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. hatte in seiner Tierherberge in Kamp-Lintfort im März 103 der insgesamt 270 aus einer  Horrorzucht geretteten und beschlagnahmten Hunde aufgenommen. Teilweise in einem erbärmlichen Zustand, verwahrlost und krank. Inzwischen wurden sie in der BDT-Tierherberge aufgepäppelt und gesund gepflegt.

Noch immer warten jedoch mehr als 30 Malteser und Yorkies auf neue Familien. Die Rückmeldungen und Fotos  der Familien, die bereits Hunde aufgenommen haben, zeigen:  Die Rettung hat sich mehr als gelohnt. Den Hunden geht es gut und sie können sich erstmals in ihrem Hundeleben richtig freuen und es genießen.

Beispielsweise der kleine Joschi. Seine Familie schreibt in seinem Namen:  «Ich ( Joschi ) habe mich in Joschi im Glückmeiner neuen Familie super eingelebt. Allerdings gibt es hier mittlerweile Regeln für mich! Regeln sind  etwas ganz Doofes! Die kleine Lia hat mir erklärt, das es Regeln gibt, weil sich die Eltern Sorgen machen, dass mir etwas passieren könnte  – oder ihren Schuhen. Ich nehme das so hin, finde es trotzdem  doof. Lia ist sowieso Klasse! Die spielt mit mir wann immer sie Zeit hat  und sorgt sich immer sehr um mein Wohlergehen.

Die Mama hier kommt  aber an erster Stelle und das ist nicht nur bei mir so! Beim spazieren gehen treffen wir immer ganz viele andere Hunde. Am meisten freue ich mich wenn wir Jette treffen. Jette ist etwas französisches, nicht besonders hübsch mit  etwas Übergewicht aber charakterlich der absolute Hammer! Hübsch dagegen ist die kleine Yorksherin mit ihrem Schleifchen im Haar, aber die ist total eingebildet. Die spielt nicht mit mir, weil sie Angst hat ihre Frisur zu ruinieren. Mich finden  selbstverständlich alle niedlich und ich habe das Gefühl das dem Papa das hier ein wenig missfällt, weil zu ihm niemand sagt das er niedlich sei. Er hat aber schon  klar gestellt das er hier der König sei und ich nur der Prinz – na wenn er meint….

Ganz viele liebe Grüße aus dem Norden und 1000 Dank, das Ihr mir so eine tolles Zuhause rausgesucht habt . Euer Joschi»

Natürlich brauchen die Tiere auch Zeit, wie beispielsweise Mina. Auszug aus dem Brief: «Jetzt ist Mina Mina im neuen Zuhauseschon mehr als eine Woche bei uns und sie hat sich gut eingelebt. Sie ist immer noch sehr zurückhaltend bzw. ängstlich und lässt sich nicht von meinen 3 Lieben anfassen. Dies nur wenn ich dabei bin und mit ganz viel Geduld . Sie schreckt zurück sobald man ihr näher kommt, ist aber voller Neugier. Zu mir hat sie volles Vertrauen und ich kann mit ihr toben und schmusen , anleinen, bürsten usw.  Unsere Rituale hat sie ohne Probleme angenommen und übernommen. Von ihrem neuen Freund Pepe guckt sie sich eine Menge ab und er hilft ihr mehr Sicherheit zu bekommen.

 Ab nächste Woche gehen wir zum Einzel Training in die Hunde Schule damit wir ihr helfen können ihre Ängste zu überwinden , sie steht sich selber oft im Wege. Stubenrein war sie vom 2. Tag an und das ganze ohne Stress . Das ist eine Meisterleistung, wenn man die Vorgeschichte der vielen Hunde betrachtet.»

Ähnliche Briefe und viele Fotos gibt es auch von anderen Hunden: Etwa Roxi, Anja, Merle, Penny, Kira  und viele andere. Die Familien sind offenbar genau so glücklich mit ihren neuen Mitbewohnern wie die Hunde. Mehr Briefe und Fotos gibt es bei  Facebook auf der Seite vom Bund Deutscher Tierfreunde.

Das Team der BDT-Tierherberge hofft auch noch für die verbleibende Hunde ähnlich schöne Plätze finden zu können.

Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Handelsware Tier – unendliches Tierleid

Hundemafia Slowakei gebärmaschineTrotz aller Aufklärung geschieht es tagtäglich, Welpenkauf – Hauptsache billig. Damit unterstützt der Welpenkäufer einzig und allein die Welpen-Mafia und macht sich mitschuldig am zigfachen Leid der Handelsware Tier, so Ursula Boehm von der Stiftung Tierheim Wannigsmühle, BDT-Kooperationspartner.

Wer sich dazu entscheidet einen Welpen in seine Familie aufzunehmen, der sollte sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, welche Verantwortung mit einer solchen Entscheidung verbunden ist. Welpen sind kein Spielzeug und benötigen viel Zeit und Sorgfalt um in ein glückliches Hundeleben zu starten.

Der Markt regelt die Nachfrage, durch Internet und Kleinanzeigen werden oftmals Welpen angeboten, die unter fragwürdigen Bedingungen in unser Land gelangen. Meist handelt es sich um importierte Welpen aus Osteuropa, deren Produktion mit unaussprechlichen Leid und Elend verbunden ist. Die Mütter dieser armseligen Welpen werden unter den schlimmsten Bedingungen für die Machenschaften der Hunde-Mafia gnadenlos ausgebeutet und vegetieren vor sich hin. Die Welpen viel zu früh von dem Muttertier getrennt, sind weder geimpft noch tierärztlich gecheckt. Erhebliche Verhaltensdefizite sind vorprogrammiert. Meist sind die Tiere krank und vor allem wesentlich jünger als von den Verkäufern angegeben.

Kaufen Sie niemals, auch nicht aus Mitleid, Welpen aus dubiosen Quellen, schon gar nicht aus dem Kofferraum auf irgendeinen Parkplatz. Bitte merken Sie sich 7 von 10 Welpen überleben die Tortur der Handelsware Hund nicht.

Der vermeintliche Billigkauf entpuppt sich spätestens, wenn hoch ansteckende Viruserkrankungen auftreten, beim Tierarzt als teure Kostenfalle. Da die Welpen bereits im frühesten Alter von ihren Müttern getrennt werden, können sie keinen Impfschutz entwickeln. Selbst wenn die Tiere tatsächlich geimpft wären, bietet diese Impfung keinen Schutz. Erst ab einem Alter von 8 Wochen kann ein Impfschutz aufgebaut werden. Und denken Sie bitte auch an die ausgebeuteten, unter übelsten Bedingungen gehaltenen Muttertiere, welche einzig und allein als Produktionsmaschine taugen bis sie für diese Zwecke ausgedient haben. Deren Schicksal ist bereits von Anfang an besiegelt.

Eine weitere große Gefahr ist die Einschleppung, bei uns mittlerweile fast nicht mehr vorkommender Infektionskrankheiten. Vor allem die Tollwut stellt hier eine immense Gefahr dar. Diese Erkrankung ist auch für den Menschen hochgradig ansteckend und lebensbedrohlich.

Denken Sie daran, via Internet angebotene Welpen dazu noch verschiedene Rassen  weisen auf unseriöse Händlermachenschaften hin. Bei Internetangeboten haben Sie keinerlei Kontrolle darüber, woher die angebotenen Welpen wirklich stammen. Selbst auf seriös erscheinenden Internetseiten heißt es hier ist Vorsicht geboten. Weder Fotos noch Quellenangaben können von Ihnen überprüft werden, meist werden diese Seiten nur kurzzeitig ins Netz gestellt, um Käufer zu ködern und die Welpenware an den Mann/Frau zu bringen, zum Leidwesen der Tiere. Der Überschuss der Welpen welche nicht verkauft werden, wird grausamst entsorgt, denn in den verborgenen Produktionsstätten warten bereits neue Welpen auf die Schnäppchenjäger und damit geht dieser Kreislauf weiter.

Ab und an wird ein Fahrzeug der illegalen Welpen-Mafia durch die Polizei zufällig bei einer Routinefahrzeugkontrolle gestoppt. Die Bilder derartiger Transporte sind uns allen bekannt, genau wie es jedem Menschen bewusst sein muss, mit welchem Leid und mit welchen Strapazen der illegale Welpenhandel verbunden ist. Daher Hände weg von vermeintlichen Schnäppchenwelpen.

 

Eine seriöse Zucht ist nicht in der Lage Welpen als Billigware zu verkaufen. Merkmale einer seriösen Zucht, sind u. a. Die Hunde haben Kontakt zur Familie, der Züchter/in stellt Fragen, denn er/sie möchte sicher gehen dass es seinen Welpen auch nach dem Verkauf gut geht. Er hat nur eine oder maximal zwei Rassen zur Zucht, die Tiere leben nicht in Zwingern, die Zucht wird tierärztlich betreut, die Welpen zeigen sich aufmerksam, Augen tränen nicht, Näschen sind glänzend und sauber, die Elterntiere können Sie persönlich kennenlernen, die Abgabe erfolgt nicht vor der 9. Woche des Welpens. Ein verantwortungsvoller Züchter/in hat nicht zu jeder Zeit Welpen im Angebot. Die Welpen sind nachweislich tierärztlich betreut, regelmäßig entwurmt und besitzen die notwendige Grundimmunisierung. Ein verantwortungsvoller Züchter/in schließt mit dem Hundeübernehmer einen Kaufvertrag, der Käufer sowie Verkäufer gleichfalls absichert. Ebenfalls geschieht diese Absicherung innerhalb Schutzverträgen der Tierschutzorganisationen bzw. Tierheime.

Und auch im Tierheim findet sich oft der treue vierpfötige Begleiter, selbst wenn es kein Welpe mehr ist, hier warten viele Hunde auf eine zweite Chance.

DobermannFreyaDer jüngster Fall im Tierheim Wannigsmühle, aus dem unendlichen Tierleid der Handelsware Tier, ist eine gerade mal knapp 4 Monate alte Dobermannhündin, welche ursprünglich aus Polen stammt und über eine dubiose Welpenvermittlung in Thüringen verkauft wurde.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Impfstatus manipuliert war, eine Tollwutimpfung überhaupt nicht vorlag, zudem  war das Tier total verwurmt. Die Erwerber des Hundes, konfrontiert mit diesen Tatsachen gaben ihren Neuerwerb  umgehend bei uns im Tierheim ab, da sie plötzlich Angst um ihre Kinder hatten. Da die Hündin aus dem Ostblock stammte, wurden ihr zu allem Übel auch noch Ohren und Rute kupiert. In Deutschland ist dies verboten. Die junge, agile Dobermannhündin wartet nun im Tierheim Wannigsmühle auf ein liebevolles, verantwortungsvolles und sportlich orientiertes Zuhause.

Quelle: Mitgliedermagazin Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Stiftung Tierheim Wannigsmühle

 

Finger weg von Tierkindern

Der sehr milde Winter und der warme Frühling haben dazu geführt, dass die Natur ihrer Zeit um einige Wochen voraus ist. Dies hat zur Folge, dass bereits jetzt viele Jungvögel flügge sind und sich aus den elterlichen Nestern entfernen. Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass auf dem Boden hockende Jungvögel auf keinen Fall mitgenommen werden sollen, da sie in der Regel nach wie vor von ihren Eltern versorgt werden. Gleiches gilt selbstverständlich auch für andere Jungtiere.

Erst kürzlich wurden durch wohlgemeinte Personen innerhalb kürzester Zeit 2x hintereinander junge Fuchswelpen im Tierheim Bochum abgegeben. Gleiches geschah durch die Abgabe von Eichhörnchen an den Tierschutzverein „Tiere in Not e.V.“ Bochum. Die richtige Versorgung von Wildtieren stellt diese Einrichtungen jedoch vor große Probleme. So konnte z.B. nur unter großen Mühen für die ersten Fuchswelpen eine geeignete Pflegestelle gefunden werden, welche die kleinen Füchse vor dem sicheren Tod bewahren konnte.

In den meisten Fällen fehlt den Jungtieren bzw. –vögeln nichts, sie haben lediglich den Bau / das Nest verlassen.

Sinnvoller ist es, die Tiere erst einmal aus sicherer Entfernung zu beobachten und sich davon zu überzeugen, ob es den Tieren gut geht und diese weiterhin von den Eltern gefüttert bzw. aufgesucht werden.

(Quelle: Karan Malla, Tierarzt am Veterinäramt der Stadt Bochum, Tiere in Not e.V.“ Bochum)