Gefahren der Grippewelle für Haustiere

Die aktuelle Grippewelle hat Deutschland in diesem Jahr früher und heftiger als üblich im Griff – besonders betroffen gegenwärtig Nordrhein-Westfalen und der Osten des Landes. Gefährdet sind jedoch nicht nur Menschen, sondern auch unsere Haustiere, so der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp Lintfort in Nordrhein-Westfalen. Gerade jetzt nach Ende der tollen Tage wird ein rapider Anstieg der Erkrankungen beim Menschen erwartet. Das Robert-Koch-Institut meldet „stark erhöhte Influenzaaktivität“. Dies geht auch an unseren Haustieren nicht spurlos vorbei.

Wenn die vierbeinigen Hausbewohner – egal ob Hund oder Katze – den Fressnapf unbeachtet lassen und matt und abgeschlagen wirken, dann hat sie wahrscheinlich eine Erkältung erwischt. Auch ein Schnupfen macht sich zunächst meisten mit Appetitlosigkeit begleitet vom Niesen bemerkbar.

Zumeist besteht kein Grund zur Panik, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Ruhe und viel Trinken sind die beste Medizin. Die meisten Haustiere werden mit einer Erkältung selber fertig. Auf keinen Fall dürfen „menschliche“ Arzneimittel eingesetzt werden. Viele Substanzen darin können auch in kleinen Mengen für Haustiere gefährlich und sogar tödlich sein, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Dies gilt auch für eigentlich als „harmlos“ geltende Medikamente wie beispielsweise Nasentropfen. Medikamente sollten ausschließlich vom Tierarzt verschrieben werden, denn gerade bei Tieren kommt es auf die Dosierung an. Mit Rotlicht kann der Heilungsprozess gefördert werden, doch sollte das Tier mindestens 50 Zentimeter bis einen Meter Abstand zur Lampe haben.

Als Vorsichtsmaßnahme empfehlen die Tierschützer vom Bund Deutscher Tierfreunde die kleinen Lieblinge nach dem Gassigehen oder dem Ausflug nach draußen bei Regenwetter trocken zu reiben. Und sollten Herrchen oder Frauchen erkrankt sein, sollten sie auch wenn´s schwer fällt die allzu große Nähe des Lieblings meiden. Auch Hunde oder Katzen können sich unter Umständen anstecken – besonders alte oder geschwächte Tiere. Es heißt also vorsichtshalber: Kuscheln verboten – für ein paar Tage.

Macht sich bei den Haustieren Fieber bemerkbar oder hält die Erschöpfung an und das Fressen wird verweigert, hilft nur noch der Gang zum Tierarzt. Grundsätzlich sollte nicht zu lange gewartet werden, denn – so der Bund Deutscher Tierfreunde – beispielsweise der weit verbreitete Satz von der feuchten Nase beim Hund, die auf einen gesunden Hund hinweise, ist ein Irrglaube.

Auch reine Wohnungstiere sind vor Erkältungen nicht geschützt. Trockene Heizungsluft reizt nicht nur bei Menschen die Schleimhäute, auch Haustiere können darunter leiden und sich erkälten. Bei Haustieren sollte deshalb besonders auf die Raumluft geachtet werden.  In trockenen und heißen Wohnungen haben Bakterien und Viren es leicht sich auszubreiten. Trocknen die Schleimhäute der Tiere aus, werden sie anfälliger für Krankheiten. Außerdem sollte Zugluft auf jeden Fall verhindert werden. Besonders Kleintiere wie Vögel und Hasen sind sehr empfindlich. Wird mit der Behandlung einer ernsthaften Erkrankung zu lange gewartet, können die Tiere sogar daran sterben

Wintertipps für Hund und Katze

Alaska und Floh im SchneeDer Winter mit Dauerfrost, Schnee oder Schmuddelwetter hat Deutschland im Griff. Nicht nur wir Menschen müssen uns jetzt schützen, auch unsere Haustiere brauchen besondere Vorsichtsmaßnahmen. Der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. hat die wichtigsten Tipps für Hunde, Katzen & Co zusammengestellt. Ausgedehnte Spaziergänge beispielsweise sollten bei Ausflügen mit Hunden in der Kälte und im eisigen Schnee abgekürzt werden – und auf jeden Fall sollte der Hund immer in Bewegung bleiben, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Wenn ein Hund zittert oder die Rute einzieht, sollte er schnell zurück ins Warme.

Trotzdem ist «Winterkleidung» wie Mäntel oder Hundeschuhe bei gesunden Tieren zumeist unnötig. Als Wärmeschutz reicht das Fell normalerweise aus. Für alte oder kranke Tiere und Rassen mit extrem kurzem Fell kann ein Hundemantel in Ausnahmefällen jedoch nützlich sein. Ebenso unter Umständen Hundeschuhe, die Tiere mit weichen oder rissigen Ballen vor allzu scharfkantigem Eis und Streusalz schützen. Empfindliche Pfoten können auch mit Vaseline geschützt werden, da sonst das Salz Schmerzen verursachen kann. Nach dem Spaziergang sollten Salz und Eisklumpen immer mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Dann steht dem Hundeausflug in den Schnee nichts im Wege, betont der Bund Deutscher Tierfreunde.

 

Die überregionale Tierschutzorganisation Bund Deutscher Tierfreunde rät zudem bei Schneespaziergängen zur Vorsicht, denn Schnee kann für Hunde gefährlich werden. Hunde haben Schnee eigentlich grundsätzlich zum Fressen gerne. Ein paar Flocken verträgt jeder Hund, aber wenn es zu viel wird, kann es gesundheitliche Probleme geben, so der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen. Eiskalter Schnee reizt sowohl den Rachenraum des Tieres als auch den Magen. Die angegriffene Schleimhaut ist dann ein idealer Nährboden für Bakterien, die im Schnee enthalten sind. Schnee ist oft eine richtige Brutstätte für Keime. Die eisige Kälte und die möglicherweise im Schnee enthaltenen Erreger, Schadstoffe oder Streusalz können zu Erbrechen, Durchfällen, bis hin zu Magen- und Darmentzündungen führen, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Ein kleiner Tipp der Tierfreunde: den Hund nicht mit leerem Magen in den Schnee schicken. Wenn er schon gefressen hat, kann der eiskalte Schnee den Magen nicht so schnell reizen. Da reicht schon ein Stück Hundekuchen. Und vor allem sollte der Hund vorher etwas getrunken haben, um den Durst nicht mit Schnee zu bekämpfen, unterstreicht der Bund Deutscher Tierfreunde.

 

Während Hunde mit großem Spaß bei fast jedem Wetter draußen toben, sind Katzen eher „Wintermuffel“ und wählerisch. Sie wissen selbst ganz genau, was ihnen gut tut – deshalb sollten sie selbst entscheiden, ob sie ins Freie gehen wollen oder lieber im Haus bleiben. Wenn sie wirklich hinausgehen wollen, sollten sie jederzeit eine Rückkehrmöglichkeit haben, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Denn nichts liebt eine Katze mehr, als sich im Warmen gemütlich einzukuscheln und zu schnurren.

 

Für die beliebten Meerschweinchen gilt, sie können generell in Außengehegen überwintern, wenn der Stall beispielsweise mit Styropor isoliert und mit Stroh ausgepolstert wird. Bei extremer Kälter sollte das Gehege zudem mit Wolldecken verhangen werden. Zugluft und Nässe dagegen sind für Meerschweinchen Gift, deshalb muss ihr Einstreu oft gewechselt werden. Da die Tiere einen höheren Kalorienbedarf im Winter haben als zu anderen Jahreszeiten, sollte zusätzliches Trockenfutter und Vitamin C gegeben werden.

Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Pferdeleben auf dem BDT-Gnadenhof in Weeze

Gundula und Dunja im SchneeSie toben, sie laufen: Pferde auf den Gnadenhof. Ob sich Dunja eine Möhre schnappt oder Gasparo lacht – die Pferde sind glücklich und zufrieden. Doch das kommt nicht von ungefähr. Harte Arbeit, Freude am Job und viel – ganz viel – Tierliebe stecken dahinter. Viele Menschen assoziieren Gnadenhof mit «Pferd auf die Wiese stellen» und gut ist. Viele solcher Pferdehalter rufen beim vom Bund Deutscher Tierfreunde e.V. betriebenen Gnadenhof in Weeze an und möchten ihre alten kranken und/oder nicht mehr reitbaren Pferde abgeben. Die Gründe sind häufig dieselben: Was soll ich mit einem Pferd machen, das ich nicht reiten kann? Oder, es soll jetzt noch ein paar schöne Monate/Jahre auf der Weide haben. Aber so einfach ist es meist nicht.

Auch Gnadenhof Pferde oder GERADE Gnadenhof Pferde möchten und müssen beschäftigt werden. Weil sie es ihr bisheriges Leben nur so gekannt haben und dann nicht einfach irgendwo «abgestellt» werden können. Oder das genaue Gegenteil trifft zu, dass ihnen schlechtes widerfahren ist oder Menschen sie verwahrlosen ließen.  In beiden Fällen ist es die Aufgabe der Tierpfleger, sie wieder aufzufangen und ihnen den Boden unter den Füßen zurück zu geben.

Die Mühen zahlen sich aus. Die Pferde danken e, indem sie „ihren“ Pflegern vertrauen. Viele der Tiere haben den Glauben an das Gute im Menschen fast verloren und es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als diesen Tieren dabei zuzusehen, wie sie langsam wieder aufblühen. Wieder Spaß haben und ihr Leben genießen.

Neben dem Reiten gibt es viele Möglichkeiten Pferde sinnvoll zu beschäftigen und ihnen Abwechslung zu bieten. Spaß nach Maß heißt deshalb das Motto auf den Gnadenhof. Es gibt keine Standardmethode nach der jedes Pferd sinnvoll beschäftigt und somit auch zufrieden ist. Das Anliegen der BDT-Mitarbeiter des Gnadenhofs Weeze ist es auf jedes Tier individuell einzugehen. Das eine Pferd wird longiert, um es zu gymnastizieren, das andere geht (geritten oder geführt) ins Gelände um beispielsweise den Kopf «frei» zu bekommen. Wieder andere werden in die Bodenarbeit einbezogen, zum Beispiel über Stangen geführt oder durch eine Gasse aus Stangen oder einen Slalom aus Pylonen oder über eine knisternde Plane. Und wieder andere werden einfach nur gehüddelt und betüddelt, geputzt massiert und gekrault. Alles ist dabei. Auch Tricks werden einstudiert. Freiwillig und positiv bestärkt, macht auch wirklich jedes Pferd gerne mit. Und dieses gemeinsame Erarbeiten üben und trainieren schafft Vertrauen, was für die Arbeit auf dem Hof und mit den Tieren unerlässlich ist.

Weil das Spaßprogramm für die Pferde aber nicht unsere einzige Aufgabe ist, würde sich das Team vom Gnadenhof sehr darüber freuen, einige Ehrenämtler zu finden, die es dabei unterstützen möchten. Wer Angst oder zu großen Respekt vor Pferden hat, kann auch bei den Katzen helfen: Ob spielen, kraulen, bürsten , das ein oder andere Leckerchen schmeißen oder einfach «nur da sein» und Aufmerksamkeit schenken — die Katzen freuen sich über fast alles!

Sollten Sie sich angesprochen fühlen und Lust haben, melden Sie sich telefonisch (02837 669113)   oder per Mail auf dem BdT-Gnadenhof in Weeze.

Wuelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Streunende Katzen auf Weezer Flughafengelände gerettet

Seit Monaten kämpfen etwa 30 bis 50 ausgesetzte und verwilderte Katzen auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens Weeze um ihr Leben, jetzt hat sich eine Allianz der Hilfe gebildet: Tierfreunde aus Paderborn haben den nahegelegenen BDT-Gnadenhof in Weeze über das Schicksal der Tiere informiert und um Hilfe gebeten. Noch in diesen Tagen startet nun die umfassende Rettungsaktion für die Tiere, so der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. als Träger des Gnadenhofes.

Immer wieder hatten in der Vergangenheit Tierschutzgruppen versucht, sich des Katzenelends anzunehmen. Doch immer wurden nur wenige Katzen gefangen und der Rest der Tiere seinem Schicksal überlassen. Nachdem der BDT-Gnadenhof auf das Katzenelend aufmerksam gemacht wurde, entschied sich der Bund Deutscher Tierfreunde dafür, sich um das Problem zu kümmern. Nachdem zunächst von 200 Katzen die Rede war, zeigten Zählungen, dass es sich um 30 bis 50 Katzen handelt. In Zusammenarbeit mit den Tierfreunden und den Verantwortlichen für das Gelände wurde nun ein Plan erstellt, allen Tieren zu helfen.

In Absprache mit dem Tierarzt, den ehrenamtlichen Helfern und den Tierfreunden startete die Fang- und Hilfsaktion. Die Tiere werden dann zunächst medizinisch versorgt, gekennzeichnet und kastriert. Mit Unterstützung der BDT-Partnerorganisationen und eines befreundeten Paderborner Tierschutzvereins und der ehrenamtlichen Tierfreunde sollen dann neue Plätze für die Tiere gefunden werden. Die Paderborner haben bereits Spenden für die Aktion auf einem gesicherten Konto gesammelt, mit dem jetzt die medizinische Versorgung zumindest teilweise finanziert werden kann.

Wer eine der Katzen übernehmen möchte, kann sich gerne bei der BDT-Verwaltung (Tel.: 0 28 42 / 92 83 20) melden. Natürlich sind auch Spenden für die medizinische Versorgung und Betreuung der Katzen herzlich willkommen: Da keinerlei Verwaltungskosten anfallen, können 100 Prozent der Spenden für die Tiere eingesetzt werden. Spendenkonto: IBAN: DE04 3108 0015 0885 0835 01   BIC: DRESDEFF310.

BDT-Tierherberge hat Fundtierbetreuung der Stadt Kamp-Lintfort übernommen

kamp-lintfort3aDie BDT-Tierherberge Kamp-Lintfort hat mit Beginn des Jahres 2015 formell die Fundtierbetreuung der Stadt Kamp-Lintfort übernommen. Wie der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. , Betreiber des Tierheims, mitteilte, kann sich jeder, der im Stadtgebiet ein Tier auffindet, direkt an die Tierherberge oder das Ordnungsamt wenden. Sollte es Fragen rund um die Betreuung geben, so kann man sich gerne mit der Tierheimleitung in Verbindug setzen. Das gesamte BDT-Team freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Kamp-Lintfort.

Gegenwärtig toben mehr als 60 Hunde ausgelassen auf dem Gelände. Mehr als 2.500 Hunde wurden in der inzwischen zehnjährigen Geschichte der Tierherberge aufgenommen, teilweise gesund gepflegt und wenn immer möglich in gute Hände vermittelt. Denn das Tierheim soll nur Zwischenstation für die oft gequälten oder traumatisierten Tiere sein. Ziel ist es immer, ein neues Zuhause für die Tiere zu finden.

Die Hunde in der Tierherberge Kamp-Lintfort können sich auf einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern bewegen. In der BDT-Tierherberge wird die besonders tiergerechte Gruppenhaltung betrieben. In den Sommermonaten können die Hunde so bis etwa 21 Uhr draußen Spielen oder Dösen. Über Nacht stehen ihnen große Räume mit Körbchen und für den Winter auch Fußbodenheizung zur Verfügung, denn gerade ältere Hunde sind oft sehr Kälteempfindlich. Während des Hochsommers ziehen sich die Hunde auch gerne mal zu einem Mittagsschläfchen oder zu einer Siesta in eines der Zimmer zurück. Für das BDT-Team steht die Zufriedenheit und das Wohlergehen der Tiere an erster Stelle.

 

Die neun Mitarbeiter des Tierheims in Kamp-Lintfort und des angeschlossenen Gnadenhofes in Weeze kümmern sich um jedes einzelne Tier und seine Bedürfnisse. Und die Mitarbeiter sind ein echtes Kompetenzteam – arbeiten Hand in Hand. Viele von ihnen wurden auch in Kamp-Lintfort ausgebildet, denn die Tierherberge ist ein anerkannter Ausbildungsbetrieb für Tierpfleger.

Silvester ist die stressigste Zeit für Haus- und Wildtiere

hundkopf rLautes und buntes Feuerwerk mit Krachern, Raketen, Wunderkerzen – für viele Menschen gehören sie zu einem fröhlichen Jahreswechsel dazu. Für unsere Haustiere und viele Wildtiere sind die letzten Tage des Jahres dagegen mit viel Stress und teilweise Panik verbunden. Der Bund Deutscher Tierfreunde bittet deshalb um Rücksicht auf die Tiere in diesen Tagen. Gerade Eltern sollten auch an ihren Nachwuchs appellieren, bei der Knallerei Rücksicht auf Tiere zu nehmen, bat der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. (BDT) mit Sitz in Kamp Lintfort.

Häufig reagieren die Tiere in Panik, manchmal auch mit körperlichen Folgen wie beispielsweise Durchfall. Der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. hat Tipps zusammengestellt, wie Heimtiere die Silvesternacht möglichst unbeschadet überstehen können. Am wichtigsten: Am Silvestertag und besonders in der Nacht sollten weder Hunde noch Katzen nach draußen gelassen werden, betont der Bund Deutscher Tierfreunde.

Katzen, Kleintiere oder Vögel überstehen die laute Nacht am besten, wenn sie in einem ruhigen Zimmer mit geschlossenen und verdunkelten Fenstern untergebracht werden können. Fürsorgliche Tierhalter bleiben in der Silvesternacht bei ihren vierbeinigen Hausgenossen oder organisieren eine zuverlässige Betreuung. Auf keinen Fall sollten die Tiere Silvester allein zu Hause bleiben, rät der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Speziell Hunde sollten bereits an den Tagen vor Silvester in bewohnten Gebieten nur noch an der Leine Gassi gehen. Plötzlich gezündete Knallkörper können sie so aufschrecken, dass sie in Panik davonlaufen. Der Bund Deutscher Tierfreunde appellierte an alle Freunde der lauten Böllerei, dass Zünden von Feuerwerkskörper zumindest nur auf die Silvesternacht zu beschränken und nicht auch an den anderen Tagen die Tiere zu verschrecken.

In der Nähe ihrer Menschen fühlen sich Hunde am sichersten. Trotzdem sollten sie während des Feuerwerks um Mitternacht keinesfalls mit ins Freie genommen werden – die anhaltende Knallerei ist für sie eine riesige Belastung. Außerdem kann der Schwefeldampf aus gezündeten Knallkörpern ihre Schleimhäute stark reizen.

Achtung: Ängstliche Hunde sollten nicht getröstet werden, sie fühlen sich dadurch in ihrer Panik noch bestärkt. Hundehalter sollten ruhig und gelassen bleiben und die Furcht des Hundes ignorieren – so überträgt sich die Gelassenheit auf das Tier, rät der Bund Deutscher Tierfreunde. Bei Tieren, die extrem ängstlich sind, hat sich der Einsatz sanfter Beruhigungsmittel bewährt, Tierärzte halten entsprechende Präparate bereit.

Die Silvesterknallerei belastet auch die wild lebenden Tiere in Wald. Daher sind Feuerwerke an Waldrändern, -lichtungen oder in Parkanlagen zu vermeiden. Wer einen Beitrag zum Tier- und Naturschutz leisten möchte, sollte einfach auf Raketen und Feuerwerkskörper verzichten – das so gesparte Geld kann auch anders eingesetzt werden, rät der Bund Deutscher Tierfreunde.

 

Und noch ein Tipp auch für „ruhige“ Bräuche: Beim Bleigießen etwa sollten Tierhalter darauf achten, dass ihr Tier auf gar keinen Fall mit dem verwendeten Wasser in Berührung kommt, da sonst schwere Bleivergiftungen drohen könnten.

Weihnachten mit Tieren: Erst denken, dann schenken

Meerschweinchen 2Tiere und besonders kleine Haustiere wie Hamster, Meerschweinchen, Hasen oder Vögel sind als Last-Minute-Weihnachtsgeschenke völlig ungeeignet. Der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. (BDT) rät gerade jetzt vor Weihnachten: Erst denken, dann schenken, denn Tiere sind keine sinnvollen Weihnachtsgeschenke. Deshalb verzichten auch die Tierherbergen des BDT beispielsweise in Kamp-Lintfort vorübergehend auf vorweihnachtliche Tiervermittlungen, um so unüberlegte Spontanentscheidungen zu verhindern. Selbstverständlich können sich jedoch Tierfreunde über Tierheim-Tiere informieren oder mit ihnen Gassigehen. Vermittelt werden die Tiere jedoch erst wieder nach den feiertagem.

Zehntausende Tiere werden in jedem Jahr in Deutschland ausgesetzt und abgeschoben. Rund ein Drittel davon waren nach Schätzungen von Tierschützern vorher einmal Glanzlichter unter einem Weihnachtsbaum. Deshalb warnt der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. in Kamp Lintfort vor dem Kauf von Tieren als Weihnachtsüberraschung. „Tiere sind besonders als Last-Minute-Geschenke völlig ungeeignet“, so ein BDT-Sprecher.

Der Bund Deutscher Tierfreunde e.V. weist auf die immer wieder kehrende Katastrophen-Spirale beim Weihnachtsgeschenk Tier hin: Unbedacht gekauft und verschenkt und dann ungeliebt abgeschoben – so das schreckliche Schicksal der Tiere. Ein Tier bedeutet viel Freude und Spaß, aber auch viel Verantwortung. Deshalb sollten vor dem Tierkauf einige wichtige Fragen geklärt sein. Hier die Ratschläge des Bundes Deutscher Tierfreunde: Wer trägt die Verantwortung? Wollen wirklich alle Familienmitglieder ein Tier? Darf ich in meiner Wohnung überhaupt ein Tier halten (Was sagt der Mietvertrag?)? Sind meine Lebensumstände für Tiere geeignet? Sind die Kosten, die ein Tier verursacht, auf Dauer zu bezahlen?

Auch kleine Hausgenossen wie oft unüberlegt und schnell gekaufte „niedliche“ Hamster oder Meerschweinchen sind nicht empfehlenswert. Hamster sind beispielsweise nachtaktiv und damit für Kinder völlig ungeeignet. Schnell verlieren die Kleinen die Lust an ihrem neuen pelzigen „Spielzeug“ und nicht selten wird es dann erbarmungslos „entsorgt“. Der Bund Deutscher Tierfreunde weist darauf hin, dass ein Hund etwa zehn bis 15 Jahre Familienmitglied bleibt. Er muss mindestens drei Mal am Tag vor die Tür. Braucht Pflege und Zuneigung. Wollen Kinder unbedingt ein Haustier, dann kann – beispielsweise mit einem Plüschtier – Verantwortung geübt werden. Besonders wichtig nach Auffassung der Tierschützer vom Bund Deutscher Tierfreunde: Kein unüberlegtes Handeln. Und wer wirklich ein Tier haben möchte, sollte sich in einem der Tierheime, beispielsweise beim Bund Deutscher Tierfreunde, informieren. Dort warten Tausende Hunde, Katzen und andere Tiere auf ein neues Heim. Mehr Informationen über das Thema finden Sie im Internet unter www.Bund-Deutscher-Tierfreunde.de.

 

Quelle: Bund Deutscher Tierfreunde e.V.

Bund Deutscher Tierfreunde engagiert sich für Straßenhunde

Rund 3.000 Streuner in der bosnischen Ortschaft Velika Kladusa kämpfen zu Beginn des eisigen Winters ums Überleben. Der Verein SOS für bosnische Streuner e.V. hat den Bund Deutscher Tierfreunde e.V. auf das Schicksal der Hunde aufmerksam gemacht. Der BDT mit Sitz in Kamp-Lintfort hat sich sofort zur Hilfe bereit erklärt und bereits erste Hilfsgüter nach Bosnien geschickt. Mehrere Tonnen Futter konnten bereitgestellt werden und erste Kastrationen wurden durchgeführt.Bosniens Straßenhunde brauchen Hilfe

Grundlage des Hilfsprojekts ist eine großangelegte Kastrationsaktion, damit sich die Streuner nicht mehr explosionsartig vermehren. Schon bis Jahresende sollen rund 200

Hunde kastriert sein. Bei ersten Gesprächen mit den Behörden wurde auch von dieser Seite Hilfe zugesagt. Ein Grundstück für ein Auffanglager für die Tiere mit einer tierärztlichen Station soll zur Verfügung gestellt werden.
Die Situation war im Herbst eskaliert, weil die hungrigen Hunde in Häuser eindrangen und auch ein Kind verletzt haben sollen. Deshalb wurde zunächst für die Verpflegung der Tiere gesorgt. Futterstellen wurden eingerichtet. Diese werden von ehrenamtlichen Helfern vor Ort betreut. Der Einsatz der Menschen zeigt, dass die Aktion auch von der Bevölkerung unterstützt wird. Auch in der nächstgelegenen Tierklinik stieß der Bund Deutscher Tierfreunde auf offenen Ohren. Die Tierärzte erklärten sich bereit, für die Kastrationen Sonderkonditionen einzuräumen. Für 45 Euro kann jetzt ein Hund kastriert und mit den notwendigen Impfungen versorgt werden.

Besonders beeindruckt war das Team vom Bund Deutscher Tierfreunde von der Unterstützung und Hilfsbereitschaft durch die Bevölkerung und besonders der Kinder. Sie teilen selbst ihr letztes Schulbrot mit den Tieren. Gerade deshalb muss vor Ort geholfen werden, denn das Zusammenleben der Menschen, die selbst nur das Notwendigste zum Leben haben, mit den ausgesetzten Tieren funktioniert.

Die bisherigen Hilfsaktionen sind ein erster Schritt, doch rund 3.000 Hunde sind zu versorgen. Deshalb hat der Bund Deutscher Tierfreunde ein spezielles Spendenkonto unter dem Stichwort „Bosnien“ eingerichtet. Schon für 45 Euro kann ein Hund kastriert werden und für 75 Euro können 100 Kilo Hundefutter gekauft werden. Da keinerlei Verwaltungskosten anfallen, können 100 Prozent der Spenden für die Tiere eingesetzt werden. Spendenkonto: IBAN: DE04 3108 0015 0885 0835 01   BIC: DRESDEFF310.

Bund Deutscher Tierfreunde warnt vor Gefahren bei Erkältungen

Der Herbst mit den plötzlichen Temperaturstürzen ist die klassische Jahreszeit für die erste Erkältung – nicht nur beim Menschen, sondern auch bei Haustieren, so der überregionale Tierschutzverein Bund Deutscher Tierfreunde e.V. mit Sitz in Kamp Lintfort in Nordrhein-Westfalen. Wenn die vierbeinigen Hausbewohner – egal ob Hund oder Katze – den Fressnapf unbeachtet lassen und matt und abgeschlagen wirken, dann hat sie wahrscheinlich eine Erkältung erwischt. Auch ein möglicher Schupfen macht sich zunächst so, begleitet vom Niesen, bemerkbar.

katze fensterZunächst besteht kein Grund zur Panik, so der Bund Deutscher Tierfreunde. Die meisten Haustiere werden mit einer Erkältung selbst fertig. Mit Rotlicht kann der Heilungsprozess gefördert werden, doch sollte das Tier mindestens 50 Zentimeter Abstand zur Lampe haben. Auf keinen Fall dürfen „menschliche“ Arzneimittel eingesetzt werden. Viele Substanzen darin können auch in kleinen Mengen für Haustiere gefährlich und sogar tödlich sein, so der Bund Deutscher Tierfreunde.

Besonders gefährdet sind Hunderassen, bei denen das schützende und wärmende Fell im Herbst noch mal kurz geschoren wurde und deren Besitzer sich scheuen, dem Tier ein Wasser abweisendes Mäntelchen anzuziehen. Man vergisst dabei, dass der Hund auskühlt, wenn er nicht in Bewegung ist. Gefährdet sind dann besonders diejenigen, die im kalten Auto warten müssen oder die vor dem Supermarkt angebunden werden. Auch das lange Herumstehen des nassen Hundes, wenn Frauchen eine Bekannte trifft und mit ihr ein längeres Gespräch führt, ist oft die Ursache von Erkältung und aufsteigender Blasenentzündung.

Als Vorsichtsmaßnahme empfehlen die Tierschützer vom Bund Deutscher Tierfreunde die kleinen Lieblinge nach dem Gassigehen oder dem Ausflug nach draußen bei Regenwetter trocken zu reiben. Und sollten Herrchen oder Frauchen erkrankt sein, sollten sie auch wenns schwer fällt die Nähe des Lieblings meiden. Auch Hunde oder Katzen können sich anstecken. Es heißt also: Kuscheln verboten – für ein paar Tage.

Macht sich bei den Haustieren Fieber bemerkbar oder hält die Erschöpfung an und das Fressen wird verweigert, hilft nur noch der Gang zum Tierarzt. Grundsätzlich sollte nicht zu lange gewartet werden, denn – so der Bund Deutscher Tierfreunde – beispielsweise der weit verbreitete Satz von der feuchten Nase beim Hund, die auf einen gesunden Hund hinweise, ist ein Irrglaube.

Katzen sind gegenüber Hunden wesentlich schlauer. Sie lassen sich nicht manipulieren. Trotzdem haben wir Menschen dafür zu sorgen, dass unsere frei lebenden Katzen im Winter einen warmen, gut isolierten Unterschlupf haben. Natürlich ist eine Katzenklappe an der Tür oder am Fenster viel besser, so dass das Tier ins Haus gehen kann, wann es will. Sonst kann es bei der Katze wie beim Menschen zu Gereiztheit kommen. Die meisten Stubentiger suchen sich völlig selbstständig „ihr“ warmes Plätzchen.

Igel im Herbst – benötigen sie unsere Hilfe?

Rascheln im Laub: ein Paar Knopfaugen, graubraunes Stachelkleid – kleiner Igel auf der Pirsch… Aufräumarbeiten im Garten: ein rundlicher «Widerstand» – Igel im zerstörten Nest… Heimfahrt bei Nacht: Stachelkugel, plattgewalzt am Straßenrand – Opfer der Zivilisation… So treffen wir Jahr für Jahr Igel im Herbst an, Begegnungen, die aufmerksam machen und das Engagement von Tierfreunden herausfordern. Was können und sollen wir tun?

Nachts ist Igelzeit – dann sind die Stacheltiere unterwegs und Obacht im Straßenverkehr ist geboten: Auf der Suche nach Nahrung und Winterquartieren kreuzen die Igel unvermeidlich Straßen in ihren bis zu 100 Hektar großen Lebensräumen. Die Igel rollen sich nicht zur Stachelkugel, wenn ein Auto naht, wie man früher glaubte. Vielmehr versuchen sie zu flüchten und werden dabei allzu oft von Kraftfahrzeugen erfasst. Vorsichtiges, bremsbereites Verhalten am Steuer im durchgrünten Siedlungsbereich kann Igelleben retten.

Die Lebensräume der Igel sind durch menschliche Eingriffe in die Natur heutzutage zunehmend zerschnitten, die Tiere „müssen“ etwa Straßen überqueren, und kommen in Gefahrensituationen. Sie finden weniger Nahrungstiere wegen der Folgen des Einsatzes von Pestiziden und Insektiziden, und müssen noch weiter wandern, um satt zu werden. Unterschlupf und Nistgelegenheit sind als Folge von Flurbereinigungsmaßnahmen weniger geworden. Igelpopulationen werden durch Straßen-, Häuser- und Wegebau von einander abgeschnitten, das kann langfristig zu genetischen Schäden als Folge von Inzucht führen und möglicherweise die Art gefährden. Gottseidank gibt es inzwischen mancherorts Einsicht und es wird für den Rückbau zerstörter Landschaften, der Lebensräume zahlreicher Wildtiere, einiges getan. In den Niederlanden etwa bemüht man sich seitens der zuständigen Politiker, zerschnittene Lebensräume wieder zu verbinden und zu erhalten. Solcher Einsatz sollte Schule machen, um Igel und andere Wildtiere dauerhaft zu schützen.

Bis in den November hinein sind Igel auf der Pirsch und versuchen, sich ein Speckpolster für den Winterschlaf anzufuttern. Besonders die Jungtiere – 80% der Igelbabys in Deutschland werden im August und September geboren – können in der nahrungsarmen Zeit ein Zubrot vertragen. Im Alter von sechs Wochen werden sie selbstständig, sind aber noch nicht allzu geschickt bei der Nahrungssuche. Anfang November sollten Jungigel jedoch wenigstens 500 Gramm wiegen. Da hilft ein abendliches Schälchen Katzenfutter mit hohem Fleischgehalt die kleinen Bäuche zu füllen – das ist besser, als die Tiere gleich ins Haus zu nehmen. Entgegen dem weitverbreiteten Volksglauben fressen die Stacheltiere kein Obst: Sie klauben lediglich Insekten und Würmer von Äpfeln und anderen Früchten ab.

Die Igel verbringen die nahrungsarme Zeit zusammengerollt und tief schlafend in einem gut wärmeisolierten Nest, das meist kugelförmig angelegt ist. Die Winterschlafnester sind sorgfältig gebaut: Der Igel schafft eine schuppenförmige Struktur, indem er sich nach Zusammentragen des Materials unter Hecken etc. mitten hinein setzt und sich im Kreise dreht, so dass ein warmes, wettergeschütztes, stabiles Gebilde entsteht.

Gärten und Grünanlagen sollte man den Tieren zuliebe möglichst naturnah gestalten und lieber im späten Frühjahr, also nicht im Herbst aufräumen. Dann finden Igel und andere Kleintiere Nistmaterial und Unterschlupf unter Laub, Buschwerk und Hecken. Belassen von Herbstlaub auf und in Beeten und unter Sträuchern sowie Aufschichten von Schnittgut/Reisig in einer Gartenecke sind eine gute Igelhilfe. Zusätzlich kann man künstliche Igelbehausungen fertigen oder kaufen und an geschützten Stellen platzieren. Jeder kann so aktiv einen Beitrag zu Igelhilfe leisten. Außerdem sollte man unter Büschen, Hecken und Bodendeckern nicht mit Geräten wie Laubsaugern, Rasentrimmern und E-Sensen arbeiten: Durch solche Maschinen geschehen immer wieder gerade im privaten Garten grässliche Verletzungen an Igeln während deren Tag- oder Winterschlaf.

Hilfsbedürftige Igel benötigen unsere aktive Fürsorge, fast immer auch tierärztliche Behandlung. Diesen Tieren darf und sollte man helfen (BNatSchG §43). Guter Wille allein genügt jedoch nicht! Der mitleidige Tierfreund sollte sich unbedingt sachkundig machen (TierSchG §2). Igel, die in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften in menschliche Pflege kommen, müssen so bald wie möglich wieder in die Freiheit entlassen werden. Erreicht ein Igel das für den Winterschlaf in der Natur ausreichende Körpergewicht jedoch erst, wenn der Winter bereits hereingebrochen ist und man kann den stachligen Gast nicht mehr auswildern, dann soll er auch in häuslicher Obhut winterschlafen. Dafür spricht vieles: Der Winterschlaf entspricht dem Biorhythmus des Igels, er entschärft die Zeit der Gefangenschaft für das Tier, bereitet es bei richtiger Unterbringung auf die natürlichen Bedingungen in der Natur vor und schafft zugleich die wünschenswerte Distanz des Wildtiers vom Pfleger.

Während der akut notwendigen Pflege kranker und/oder Auffütterung untergewichtiger Igel müssen die Tiere im Warmen untergebracht sein! Jeder Igel sollte ein etwa 2 qm großes Gehege mit Schlafhaus für sich allein haben. Auch Wurfgeschwister soll man trennen, wenn sie selbstständig fressen. Einzelhaltung gilt auch für den Winterschlaf: Igel sind Einzelgänger, bei Gruppenhaltung gibt es oft gefährliche Beißereien. Ein stabiles Tier siedelt man mit ausreichendem Gewicht aus der Wohnung oder dem geheizten Keller in ein Winterschlafquartier bei Außentemperaturen um. Jungtiere sollten 500-650 g wiegen, Altigel um 1000-1200 g. Der Igel muss natürlich gesundet und therapeutische Maßnahmen abgeschlossen sein.

Das Igelgehege als Winterschlafquartier gehört an einen Standort mit Außentemperaturen, sonst fällt der Igel nur in einen kräftezehrenden „Dämmerschlaf“, in dem er überproportional abnimmt, da er weder fressen noch wirklich winterschlafen kann. Ein ungeheiztes Zimmer, ein ausbruchssicherer Balkon, ein Gartenhaus oder geschützt platziertes Freigehege im Garten sind empfehlenswert. Kellerräume sind meist zu warm und daher ungeeignet. Ist der gewählte Ort wettergeschützt, genügt es, das bisher benützte Schlafhäuschen in einen größeren Karton mit deckungsgleichem Schlupfloch zu setzen, ansonsten nimmt man besser ein Holzhäuschen. Zwischen beiden Häusern, sowie oben und unten, wird am besten mit zerknülltem Zeitungspapier isoliert. Nachdem man den Igel in sein Winterquartier gebracht hat, füttert man ihn weiter, bis er das Futter nicht mehr anrührt. Bis dahin können Tage, manchmal Wochen vergehen. Schläft der Igel, befestigt man ein Stück Toilettenpapier vor dem Schlupfloch des Schlafhauses. Bei der täglichen Kontrolle ist dann sofort ersichtlich, ob der Igel erwachte und das Haus verlassen hat. Ein Schälchen Wasser und eine Notration Trockenfutter sollte immer bereit stehen.

Wenn der Igel im Frühjahr abgemagert erwacht, muss man ihn mit eiweißreicher Kost auffüttern. Innerhalb von 2 bis 3 Wochen erreicht er meist das Gewicht, das er vor dem Winterschlaf hatte. Das Aussetzgewicht von Jungigeln sollte ca. 700 g betragen, das von Altigeln entsprechend höher um 1000 g. Dann ist ein anfänglicher Gewichtsverlust nach der Auswilderung leicht zu kompensieren. Ideal ist es, wenn besonders junge Igel ohne Erfahrung bei der selbstständigen Nahrungssuche die Zeit bis zum Aussetzen in einem Freigehege verbringen dürfen. Sie können dort ihre Muskeln trainieren und auch schon etwas natürliche Nahrung finden, was die Eingliederung in die Natur erleichtert.

Nicht jeder Igel braucht Hilfe – aber jede Hilfe muss richtig sein! Wie aber kann der Finder eines Igels dessen Zustand richtig einschätzen? Unter www.pro-igel.de kann man sich bei Pro Igel e.V. umfassend im Internet informieren und an info@pro-igel.de Fragen richten. Der Verein bietet außerdem mit dem Ansagedienst «Igel-Hotline» 01805-555-9551 rund um die Uhr jahreszeitlich aktuelle Tipps zum Thema «Igel gefunden – was nun?».

 

 

Autorin: Ulli Seewald, Münster (Westf.), Vorsitzende Pro Igel e.V.